KG 17 – Ausstellung im ehemaligen Weyrer Kraftwerk Kirchgasse 17

Kunst im Kraftwerk. Proiekt Hexalux A´ktuell keine Besichtungen möglich !!!!

über weitere Schritte informieren wir sobald diese bekannt gegeben werden.

Bis auf weiteres ist die Sonntagsöffnung nicht mehr möglich !!!

Die Kunstinstallation deutet die Turbinenhalle neu und reflektiert den Raum und seine Inhalte.

Die Energieerzeugung im denk­malgeschützten Kraftwerk in Mühlau, Kirchgasse 17 liegt seit 2004 danieder. In der Turbinenhalle ist Ruhe eingekehrt. Aus dem Stillstand in neue Aktivität zu kommen, das ist eine der Ideen des Projektes. Die Kunstinstallation deutet die Turbinenhalle neu und reflektiert den Raum und seine Inhalte. Das Hexalux Projekt ist eine umfassende Betrachtung des denkmalgeschützten Gebäudes und seiner Möglichkeiten. Ein besonderer Raum, der ein Kunstob­jekt aufnimmt, das sich mit seiner Ge­schichte auseinan­der setzt. Auch die musika­lische Darbietung im Rahmen der Veranstaltungen arbeitet mit den räum­lichen Besonderheiten des Kraftwerks. Turbinen werden mit Percussion bearbeitet und als Schalldämpfer benutzt. Die Halle entwickelt einen ganz besonderen Sound.
Ein wichtiger Punkt im ganzen Projekt, ist die Erzählung der Geschichte des Kraftwerkes. In Form von Interview-Gesprächen wird Stephanie Brenner 4 Themenkreise an­sprechen. Dr. Andreas Rauch wird mit Stephanie Brenner über die Geschichte der Ener­gieerzeugung in Mühlau berichten. DI Gerhard Kerschbaumer spricht als Besitzer der Anlage über das Gebäude, den Denkmalschutz, die Erhaltungsmaß-nahmen und seine Ideen für die Nutzung der Räume. Mag. Helga Ma­dera erzählt vom kulturnetzTirol, die Intentionen des Vereins und wie das Projekt Hexa­lux zustande gekommen ist. Thomas Medicus wird sein Kunstobjekt besprechen und das Publikum in seine Gedanken dazu einweihen.

Zeichnung von Johann Purner, Archiv Andreas Rauch

Das Kraftwerk. Ein Denkmal

Der Kaiser bestellt. Im Tiroler Landesmuseum haben wir tausende Jahre alte Fundstücke aus jungsteinzeitlichen Gräbern in Mühlau. Ob und wie in Zeiten Kaiser Augustus (63 v.Chr. – 14 n.Chr.), dessen Stiefsohn Nero Claudius Drusus (38 v. Chr. – 9. v.Chr.) sich des Inntales bemächtigte, der Mühlauer Bach genutzt wurde, ist nicht sicher.

Sicher ist, dass die über 20 Plattner in den Hammerwerken, die der Mühlauer Bach stetig und verlässlich mit seiner Kraft antrieb dem Kaiser Maximilian I (1449-1519) nicht nur beste Harnische und Helme erzeugten. Nach steng geheimer Kunst wurden in modernsten Messinghütten Büchsen gegossen und den Broncegussmeistern in den “alten Schmelzhuttn” das berühmte Grabmal des Kaisers in der Hofkirche in Auftrag gegeben.

Die Unternehmer entwickeln. Das zum Inn stark geneigte und vom Wurmbach (Mühlbach) durchflossene Terrain war als GEwerbegebiet besonders geeignet. Der Dorfschuldirektor Johann Purner (1858 – 1932) gibt in seiner Zeichnung im Jahr 1881 Zeugnis von 24 Betrieben (Hammer-, Farben-, Tschutschen-, Kornmühlen) und ihren Mechaniken die aus der Wasserkraft nutzen zogen. Ein besonders innovativer, fortschrittlicher und technikbegeisteter Unternehmer war Leopold Rauch (1836 – 1908), der die Wasserkraft in seinem 1888 neu errichteten Electricitätswerk in bester Weise zu nutzen verstand. Damit befand sich im Jahr 1900 in Mühlau das modernste Mühlenunternehmen der gesamten Monarchie und bald darauf die erste elektrisch betriebene Werkbahn in Tirol. Erstmals hell elektrisch beleuchtet wurde die Stadt Innsbruck im Jahr 1891. Die Firma Ganz AG aus Budapest, in welcher auch der berühmte Erfinder Nicola Tesla (1856-1943) arbeitete, errichtete dafür oberhalb der Schweinsbrücke die sogenannten Electricitäts Centralstation. Dem Beispiel folgten die tüchtigen Tuchfabrikanten Max, Ernst und Karl Weyrer, die im Jahr 1907 in der Kirchgasse 17 das Wasserwerk und nunmehrige Industriedenkmal in Betrieb nahmen. Die Wertschätzung für die modernste Elektrizitätstechnologie un den neuesten Maschinenbau, sowie das besondere Gespür für angemessenen Stil und der Sinn der Unternehmer für Qualität und Ästetik wird in der Maschinenhalle und an den Schalttafeln im Jugendstil noch heute erlebbar.

Aus der Broschüre Kraftwerk Hexalus, Kulturnetz Tirol

Text: DI Gerhard Kerschbaumer, Ziviltechniker Maschinenbau/Energietechnik, der seit 2017 Besitzer des denkmalgeschützten Kraftwerkes KG 17 ist. Es ist ihm ein Anliegen, das Gebäude in seiner inhaltlichen und materiellen Substanz zu erhalten und dessen Geschichte nach außen zu tragen. Die Kooperation mit kulturnetz Tirol im vorliegenden Kunstprojekt, verfolgt dieses Ziel und zeigt den möglichen Mehrwert durch die Zusammenarbeit der Künste